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Walldorf bekommt neues „Herzstück

Rhein-Neckar – Gemeinderat beschließt Bebauungsplan für Walldorf-Süd – Innovatives Projekt als neues „Herzstück“ Walldorfs

Zum Bild: Das preisgekrönte Modell für die Gestaltung der neuen sozialen Mitte. Am linken Bildrand die erweitere Schillerschule (Foto: Pfeifer) 
Mit dem einstimmigen Beschluss für das Aufstellen eines Bebauungsplans und die Vergabe des Planungsauftrags an den Sieger des Architektenwettbewerbs hat der Gemeinderat in seiner letzten öffentlichen Sitzung am 22. Oktober wichtige Weichen für Walldorfs „neue soziale Mitte“ gestellt.
 
Bürgermeister Heinz Merklinger und Stadtbaumeister Dieter Astor verwiesen beide auf den engen Zusammenhang zwischen dem wichtigen Zukunftsprojekt der sozialen Mitte und deren Bedeutung für die ebenfalls in den Startlöchern stehende Stadterweiterung Walldorf-Süd. Um den neuen Walldorfer Stadtteil, der in drei Bauabschnitten realisiert werden soll, attraktiv und auch besser vermarktbar zu machen, sei es wichtig, die (vor-)schulischen Einrichtungen der neuen sozialen Mitte gleichzeitig zu errichten, erklärte Dieter Astor.
 
Geplant sind eine Kinderkrippe, ein evangelischer Kindergarten, der an die Stelle der jetzt in der Schulstraße beheimateten Einrichtung treten soll, und die Erweiterung der Schillerschule, zu der auch eine dreiteilige Sporthalle gehören wird. Mit einer Mensa und einem zentralen Platz sollen in diesem Bereich an der Nahtstelle zwischen dem alten und neuen Walldorf Treffpunkte für alle Generationen geschaffen werden.
 
Um die Planung für die neue soziale Mitte und Walldorf-Süd auf feste Beine zu stellen, hat die Stadt Anfang 2008 ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Bevölkerungsentwicklung und damit auch den Bedarf an Plätzen im Vorschul- und Grundschulbereich bis zum Jahr 2025 einschätzen sollte. Das von dem Diplom-Soziologen Bruno Schmaus (Heidelberg) erstellte Gutachten geht davon aus, dass in Walldorf-Süd einmal insgesamt 2.900 Personen in 1.040 Wohneinheiten wohnen werden und Walldorfs Gesamtbevölkerung bis 2025 auf 16.900 Einwohnerinnen und Einwohner anwachsen wird. Die Geburtenzahl wird auf rund 150 Kinder pro Jahr geschätzt. Der erste Bauabschnitt von Walldorf-Süd soll bis Ende 2017, der zweite bis Ende 2020 und der dritte und letzte bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
 
Für Kinder unter drei Jahren seien rund 100 bis 160 Betreuungsplätze vorzuhalten, der neue Kindergarten solle mittelfristig 120 und langfristig 150 Plätze anbieten, auch der geplante Ausbau der Schillerschule sei sinnvoll. Der Gutachter empfahl gleichzeitig eine Korrektur der Schulbezirke und einen Raumverbund zwischen den benachbarten Einrichtungen Schillerschule und dem sonderpädagogischen Zentrum mit Sambugaschule und Stephen-Hawking-Schule. Die Expertise bestätigte damit das Raumprogramm der Wettbewerbsarbeiten, die vor gut einem Jahr im Walldorfer Rathaus vorgestellt wurden. Die neue soziale Mitte hatte der Gemeinderat Mitte 2008 bereits bei einer Klausurtagung ausführlich beraten.
 
Die Kosten für die Einrichtungen der neuen sozialen Mitte belaufen sich auf rund 15,3 Millionen Euro, die laut aktuellem Finanzstatus aus der frei verfügbaren kommunalen Rücklage finanziert werden können.   
 
Der Gemeinderat sprach sich erwartungsgemäß einstimmig für die Aufstellung des Bebauungsplans aus und für die Vergabe der Planung an den Sieger des Architektenwettberbs, das Büro „plus + GmbH“ aus Neckartenzlingen in Kooperation mit dem Büro „faktorgrün“ aus Denzlingen, das für die Gestaltung des Umfelds zuständig sein wird.
 
Zur Freude der Bürger
 
 
Stadtrat Werner Sauer (CDU) betonte, dass das Vorhaben neben dem Hallenbad und der Drehscheibe sehr hohe Bedeutung habe. Es beherberge notwendige soziale Einrichtungen, vor allem auch für ältere Menschen. Dass die Provisorien in der Schillerschule ein Ende fänden, begrüßte er und stellte fest, dass der Erweiterungsbau von vornherein für den Ganztagesbetrieb geeignet sein müsse. In Sachen des evangelischen Kindergartens regte er rasche Verhandlungen mit der Evangelischen Kirchengemeinde an, um „die Besitzverhältnisse“ zu klären. Zur Sporthalle meinte er, dass der Schule eine zweiteilige Halle genügen würde, die dreiteilige Variante aber für die Vereine wichtig sei. Die geplante Mensa sah er als „Herzstück“ an. Mit der Stephen-Hawking-Schule der SRH-Gruppe gebe es schon jetzt viele Berührungspunkte. Hinsichtlich der Finanzierung müsse mit der SRH noch verhandelt werden. Alles in allem sei die neue soziale Mitte ein innovatives Projekt, auf das sich die Bürgerinnen und Bürger freuen könnten. Dem ausgewählten Architekturbüro attestierte er viel Erfahrung.
Manfred Zuber (SPD) stimmte ebenfalls „vollen Herzens“ zu. Die Verlagerung des evangelischen Kindergartens fand er sehr wichtig. Da die Sanierung des Anbaus der Schillerschule nicht sinnvoll sei, sei deren Erweiterung auch unter Umweltgesichtspunkten bedeutsam. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich ebenfalls positiv für das „einmalige soziale Zentrum“ aus. Er empfahl, die Kosten bei 15 Millionen Euro zu deckeln. Man müsse von vornherein sagen, „bis hierhin und nicht weiter“. Es sei eine „einmalige Chance“, die neue soziale Mitte aus eigener Kraft zu gestalten und zu schultern, erklärte Horst Hennl (FDP). Die Schulen ganztagesfähig zu machen, sei selbstverständlich. Er sprach sich dafür aus, dass private Träger in vollem Umfang einsteigen sollten. Für die Attraktivität Walldorfs sei aber nicht nur dieses Projekt wesentlich, meinte er, sondern auch das Hallenbad. Dieses dürfe nicht in die zweite oder dritte Reihe gerückt werden, mahnte er.
 
… im Gespräch
 
Bürgermeister Heinz Merklinger informierte noch darüber, dass bereits Gespräche mit der Evangelischen Kirchengemeinde in Sachen Kindergartenfinanzierung stattgefunden hätten. Hier sei noch eine detailliertere Kostenschätzung notwendig. Die Kirche habe ihre Beteiligung aber bereits signalisiert. Auch die SRH habe Interesse, selbst zu finanzieren und die Stephen-Hawking-Schule der Stadt treuhänderisch zu übergeben.
 

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